Kreditkarten fürs Ausland

Bargeld abheben ist in Deutschland teilweise schon recht teuer, wenn man nicht den Geldautomaten der eigenen Bank nutzt. Im EU-Ausland kann das ohne richtige Vorbereitung noch teurer oder sogar unmöglich werden. Damit euch das nicht passiert, könnt ihr hier die wichtigsten Fakten lesen.

Auf einer langen Reise hat man natürlich sehr viele Ausgaben. Vom Fahrzeugkauf, über Lebensmittel bis hin zu sonstigen Aktivitäten wie z.B. Fallschirmspringen ist meist alles dabei. Bezahlen ist in den USA und Kanada meist sehr einfach wenn man die richtigen Mittel hat. Das meiste wird mit Kreditkarten bezahlt, da es so gut wie überall möglich ist, mit dieser zu bezahlen.

Mit vielen deutschen Bankkarten oder Kreditkarten fallen in Nordamerika jedoch kosten an, die man nicht unbedingt haben möchte. Zum Glück gibt es aber Anbieter, die diese Services kostenlos anbieten.

Unsere Wahl der mitgenommenen Karten fiel auf:

1x die normale EC Karte (bei uns Volksbank)

2x Kreditkarten (Barclays & DKB)

Die Karten sollte man früh genug beantragen, damit sie auch sicher vor Reisebeginn ankommen. Bei uns hat es je nach Karte etwa 1-2 Wochen gedauert.

Mit der EC Karte der Volksbank lässt weltweit bezahlen und Geld abheben, jedoch meist mit einer Gebühr. Hebt man mit der EC Karte an einem amerikanischen oder kanadischen Geldautomaten Geld ab, kostet dieses 1% des Umsatzes bzw. mindestens 5€. Zudem entstehen noch kosten der ausländischen Bank welche meist zwischen 3-5$ liegen. Es ist nicht möglich Geld am Schalter einer fremden Bank zu beziehen.

Der größte Vorteil der EC Karte ist jedoch, dass sich das tägliche Abhebelimit erhöhen lässt. Somit kann man falls nötig an mehreren Automaten das Automatenlimit ausnutzen und hohe Summen an Bargeld beziehen. Dies kommt in Frage, wenn man beispielsweise ein Fahrzeug in Bar kauft.

Die Kreditkarten sind am besten für den Alltag geeignet. Das Abhebe-Limit ließ sich bei unseren Karten leider nicht erhöhen und war somit auf 1.000€/Tag begrenzt. Ein Zahlungslimit gab es nicht.
Es macht Sinn, eine Debit sowie eine Credit Karte mitzunehmen, da manchmal nur eine der beiden Arten akzeptiert wird. Bei beiden Karten handelt es sich um kostenlose Kreditkarten, mit denen weltweit kostenlos bezahlt und kostenlos Bargeld abgehoben werden kann. Man zahlt lediglich seitens der ausländischen Bank die Nutzungsgebühr von 3-5$ je Abhebung. Eine Bezahlung an der Kasse im Supermarkt ist komplett kostenfrei.

Auf jeden Fall sollte man jedoch mehrere Karten dabei haben, da es vorkommen kann, dass eine Karte vom Automaten eingezogen wird. Dieses Problem hatten wir leider einmal und mussten mit einer Karte weniger auskommen. Hierbei ist es ebenfalls von Vorteil, wenn es eine VISA Karte war. Mithilfe des VISA Services, kann man sich nämlich eine Notfall Ersatzkarte per Kurier zukommen lassen sowie Notfallbargeld beantragen, welches per Western Union zur Verfügung gestellt wird.

Apps für die Wohnmobilreise

Reisen mit dem Wohnmobil bedeutet Freiheit, Ungebundenheit und bringt viele Erlebnisse mit sich. Hat man jedoch nicht das nötige Know-How und die richtigen Helferlein, kann es oft auch sehr frustrierend und ärgerlich sein. Stellt euch mal vor ihr seid mitten im Nirgendwo und euer Frischwassertank ist leer, da ihr vergessen habt ihn aufzufüllen. Wie findet ihr nun den nächstgelegenen Wasserhahn? Oder ihr seid in einer Großstadt unterwegs und wollt Dumpen, wo findet ihr die nächste Dumping Station? Nicht zuletzt geht es natürlich auch um die Stellplatzsuche fürs Wildcampen. Die meisten offensichtlichen Parkplätze oder Parkbuchten verbieten Overnight Camping.
Hierfür gibt es natürlich einige Apps die euch bei all diesen Themen helfen.

1. iOverlander
Die von uns definitiv am meist genutzte App! Sie ist für so gut wie alle Suchen hilfreich und wurde von uns jeden Tag, manchmal auch mehrmals, genutzt. Sie zeigt auf einer Karte alle möglichen Points of Interest an, die man je nach Kategorie filtern kann. Von etablierten Campingplätzen über Wildcampingplätze, Hotels & Hostels, Tankstellen, Gas Auffüllstationen, Werkstätten, Wasserauffüllstationen, Dump Stations bis hin zu Duschen, Waschsalons und vielem mehr.
Sie ist weltweit nutzbar, hat in Nordamerika aber deutlich mehr Einträge als in Europa.
Mit ihr kann man so gut wie alles finden was man braucht.

2. RV Parky
Diese App ist sehr ähnlich zu iOverlander. Sie zeigt ebenfalls die meisten Orte wie Dump Stations und Campingplätze jedoch deutlich weniger als auf iOverlander. Der größte Nutzen der App ist jedoch, dass sie Supermärkte (Walmart) anzeigt und zudem ob Overnight Camping auf deren Parkplätzen erlaubt ist. Die half uns oftmals, wenn wir in einer Stadt Campen wollten, jedoch keinen Campingplatz hatten. Meist lässt es sich auf den Parkplätzen sehr gut und ruhig schlafen und man kann zudem die Toiletten des Ladens nutzen. Da diese meist von 08:00 bis 23:00 Uhr geöffnet haben, ist das ein toller Vorteil!

Buchungen/Beantragungen im Voraus

Bevor die Reise losgeht müssen mehrere Sachen gebucht werden.

1. Campingplätze

In den USA werden Campingplätze in den Nationalparks über eine zentrale Seite gebucht (recreation.gov). In Kanada gibt es dafür je nach Park unterschiedliche Seiten. Campingplätze in Nationalparks werden über parks.canada.ca gebucht, Campingplätze in Provincial Parcs werden über camping.bcparks.ca gebucht.
Je nach Campingplatz sind die Stellplätze bereits ein Jahr im Voraus ausgebucht. Sobald man also einen Zeitplan seiner Reise hat, sollte man ebenfalls die Campingplätze buchen. Hierbei sollte man immer darauf achten, dass der Stellplatz auch für das eigene Fahrzeug geeignet ist. Viele haben eine Beschränkung in der Länge oder sind nur für Zelte geeignet. Dafür solltet ihr bereits abschätzen können, wie groß das eigene Fahrzeug ist (vorausgesetzt ihr kauft es erst noch). Wir haben immer mit maximal 29 foot gerechnet und lieber einen zu großen Platz gebucht, da sie sich preislich meist nicht unterscheiden. Ist kein freier Stellplatz mehr verfügbar, gibt es zwei Möglichkeiten trotzdem noch einen zu ergattern. In einigen Parks werden eine gewisse Anzahl an Stellplätzen bis wenige Wochen vorher zurückgehalten um kurzfristigen Reisenden eine Chance zu ermöglichen. Dies ist auf der jeweiligen Seite des Campgrounds vermerkt und es wird ein Datum inklusive Uhrzeit genannt ab dem die Plätze gebucht werden können. Hier lohnt es sich einen Wecker zu stellen, damit man sicher einen Platz bekommt. Gebuchte Stellplätze werden oftmals nachträglich auch noch storniert und können somit wieder reserviert werden. Um solch einen Platz zu buchen kann man entweder regelmäßig auf die Buchungswebsite schauen und falls etwas frei ist direkt buchen (so haben wir es gemacht), oder man erstellt auf der Seite Campnab.com eine Benachrichtigung. Hier kann man jeden Campingplatz in den Nationalparks der USA auswählen und bekommt eine Benachrichtigung per SMS wenn ein Stellplatz frei wird. Wir haben diese Funktion leider erst nach der Reise entdeckt.

2. Permits

In einigen Nationalparks oder Provincial Parks benötigt man einen Permit, wenn man bestimmte Wanderungen machen möchte. Zum Beispiel wenn man den Half Dome im Yosemite Nationalpark besteigen , die Wanderung zum Angels Landing Viewpoint im Zion Nationalpark oder zu den Joffre Lakes nord-östlich von Whistler wandern möchte. Diese Permits werden standardmäßig verlost. Ist man früh genug dran kann man an allen Phasen der Verlosung teilnehmen und hat eine größere Chance auf einen Permit. Meist kann man sich aber auch wenige Tage vorher noch für die kurzfristige Verlosung anmelden. Hier sind die Chancen jedoch sehr gering, einen Permit zu bekommen. Kleiner Tipp am Rande: Manche Wanderungen können auch ohne Permit gemacht werden, wenn man zu Uhrzeiten geht, zu denen nicht mehr kontrolliert wird. Meist Nachmittags ab etwa 16:00 Uhr.

3. Nationalpark Pässe

Für jeden Nationalpark in den USA und Kanada muss Eintritt gezahlt werden. Dieser kostet meist etwa 30$ pro Fahrzeug pro Nationalpark. Besucht man mehr als 2 Nationalparks lohnt es sich eine Anual Pass (Jahrespass) zu kaufen. Kauft man den Jahrespass erst nachdem man bereits mehrere Eintritte in anderen Parks bezahlt hat, bekommt man diese auf den Preis angerechnet. Kauft man den Jahrespass jedoch bereits im Voraus, spart man viel Geld. Auf Ebay-Kleinanzeigen werden die Pässe mit einer Restgültigkeit von einem 3/4 Jahr für weniger als die Hälfte verkauft. Will man die Nationalparks jedoch unterstützen kauft man die Pässe einfach vor Ort für den vollen Preis.

4. Flüge

Wir haben Hin- und Rückflug gemeinsam gebucht, da dies deutlich günstiger ist als OneWay Flüge. Diese kosten meist mehr als Hin- und Rückflug zusammen. Zu den Flügen lässt sich nur sagen, dass sie auf jeden Fall umbuchbar sein sollten! Da der Fahrzeugverkauf am Ende sehr schwierig sein kann, ist es sehr hilfreich, wenn man die Rückflüge (kostenfrei oder gegen kleine Gebühr) umbuchen kann.  Bei der Lufthansa war dies problemlos möglich und kostet pro Umbuchung meist nicht mehr als 100€ je Flug. Je nach neuem Flug ist es sogar kostenlos.

5. Internationaler Führerschein

Wenn ihr in Nordamerika unterwegs seid, ist es sehr zu empfehlen eine internationalen Führerschein mitzuführen. Mit dem Deutschen EU-Führerschein sollte man zwar keine Probleme bei einer Kontrolle bekommen, ein internationaler Führerschein hilft jedoch einige Sprachbarrieren zu überwinden.

Start- & Zielort

Die erste große Frage die wir uns für die Reiseplanung stellten war, wo die Reise beginnen und wo sie enden soll. So einfach die Frage auch klingen mag, war sie sehr schwierig zu beantworten.
Für uns war klar, dass die Reise 6 Monate dauern soll. Sollten wir ein Wohnmobil in den USA kaufen, müssten wir es 6 Monate später also auch wieder in den USA verkaufen. Da wir aber vorhatten mit einem ESTA einzureisen, war dies nicht möglich. Ein ESTA ist für 2 Jahre gültig, berechtigt aber nur sich für maximal 3 Monate am Stück in den USA aufzuhalten. Anschließend muss man ausreisen und kann dann erneut einreisen. Kanada und Mexiko zählen jedoch nicht als Ausreiseland, weshalb wir also nicht erneut in die USA hätten einreisen dürfen um das Wohnmobil zu verkaufen.
Also mussten wir das Wohnmobil in Kanada kaufen. Hier berechtigt das ETA einen Aufenthalt von 6 Monaten, was für uns exakt passte. Da wir jemanden in der Provinz British Columbia kannten, dessen Adresse wir für alle formalen Dinge nutzen konnten, fiel die Wahl des Start- und Zielorts auf Vancouver. Falls man niemanden kennt, dessen Adresse man nutzen kann, reicht auch die Adresse eines AirBnB oder eines Hotels. Alle wichtigen Unterlagen erhält man bei der Zulassung und somit werden keine wichtigen Unterlagen an die Adresse versendet.
Somit war klar wo die Reise beginnt und wir konnten die Routenplanung in Angriff nehmen.

Vorbereitung der Reise

Eine Reise über mehrere Monate zu planen macht unheimlich Spaß, da Vorfreude bekanntlich ja die schönste ist. Einfach ist es aber definitiv nicht und es erfordert sehr viel Zeit.

Nachdem Start und Ziel der Reise bekannt sind, kann man mit der genaueren Planung beginnen und falls gewollte eine genaue Reiseroute festlegen. Viele Campingplätze müssen im Voraus (teilweise fast ein Jahr vorher!) gebucht werden und es lohnt sich bereits im Vorfeld Nationalparkpässe zu besorgen, da diese oftmals ein Jahr gültig sind und gebrauchte (unbedingt in Deutschland!) gekauft werden können.

Wir haben mit der Start- und Zielauswahl unserer Reise begonnen. Je nach dem in welchem Land oder Bundesstaat man die Reise beginnt, ist es einfacher/schwieriger oder günstiger/teurer ein Fahrzeug zu kaufen, zuzulassen und zu versichern. Anschließend legten wir unsere Reiseroute fest, buchten unsere Flüge und fingen an Campingplätze zu buchen. Aufgrund der Beliebtheit einiger Campingplätze müssen diese teilweise viele Monate im voraus gebucht werden.

Bevor es losgeht ist es ebenfalls sehr hilfreich eine Packliste zu erstellen. Ein Beispiel unserer Packliste findet ihr hier. Dazu zählen ebenfalls die Kreditkarten, die man mitnehmen sollte. Hier findet ihr unsere Auswahl und Empfehlungen.

Zudem sollte man seine Impfungen kontrollieren und falls notwendig auffrischen.